Illusion. Fotografie, Video, Malerei
Kunstforum Oberschönenfeld,
1. August bis 9. November 2025
Illusion ist das Gegenteil von Realität. Illusion bedeutet Täuschung und im Kontext der Ausstellung ein spielerisches Täuschen unserer Wahrnehmung. Die Werke von Karen Irmer, Gabriele Lockstaedt und Christoph Franke sind von Natureindrücken inspiriert, von Bäumen, Wald und Wasser. Ihre Gemälde und Fotografien sind subjektive Darstellungen, die nur auf den ersten Blick naturalistisch erscheinen.
Karen Irmer reist mit ihrer Kamera bevorzugt in den Norden, wo wechselnde Wetterlagen zu einer natürlichen Verunklärung der Landschaft führen. Ihre Arbeiten strahlen Ruhe und Langsamkeit aus. Zugleich beinhalten ihre Motive etwas Unheimliches, Rätselhaftes. Was ist real, was Illusion? Karen Irmer entlarvt Wahrnehmungsmuster. Fotografie und Film sind eben kein Abbild der Wirklichkeit.
Gabriele Lockstaedt lässt sich von der Natur, ihrer Atmosphäre und dem Farbspiel inspirieren. Neblig helle Landschaften wechseln sich mit grünen oder blauen Farbklängen ab. Doch was wir in ihren Gemälden als Bäume sehen, sind objektiv betrachtet vertikale Streifen. Durch ihre spezielle Technik mit Tapes, Pigmenten und Bindemitteln schafft die Künstlerin Illusionen von Wald- und Wasserlandschaften.
Christoph Franke begegnet der Natur auf eine besondere Art und Weise: Kahle Baumkronen stehen auf dem Kopf und verdeutlichen somit die netzartigen Strukturen.Um 90 Grad gedrehte, sich teilweise überlappende Fotos lassen Baumstämme als dichte horizontale Streifen erscheinen. Mit seiner Kamera fängt er auch Ausschnitte ein, wie etwa Details aus Birkenstämmen, die an asiatische Tusche-Landschaften erinnern.
Die Ausstellung „Illusion“ hinterfragt unsere Vorstellung und Wahrnehmung von Landschaft. Dabei lässt sie uns anhand von drei künstlerischen Positionen die Natur neu sehen. Inspiriert wurde sie von „Alles Fake? – Täuschend echt oder echt getäuscht“, der aktuellen Sonderausstellung des Museums Oberschönenfeld.
Karen Irmer (Jg. 1974) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Sean Scully und Gerd Winner und zählt zu den profilierten Stimmen der zeitgenössischen deutschen Fotografie- und Videokunst. 2005 erhielt sie den Kunstpreis des Bezirks Schwaben sowie ein Studienstipendium des Else-Heiliger-Fonds in Berlin. Es folgten weitere Auszeichnungen sowie von 2015 bis 2017 ein Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Zahlreiche der im Kunstforum ausgestellten Werke entstanden im Rahmen eines Artist-in-Residence-Stipendiums in Norwegen.
Gabriele Lockstaedt (Jg. 1957) studierte Kunst an der Pädagogischen Hochschule in München. 1991 erhielt sie den Debütantenpreis des Freistaates Bayern, 1993 den Kunstpreis der Stadt Ebersberg. Es folgten zahlreiche Auszeichnungen wie 2006 der Kunstpreis der Mohrvilla München, 2017 der Art Price of Excellence, Cultural Centre Vrancea (Rumänien) und 2018 der Ellinor Holland Kunstpreis Augsburg. Ihre Bilder sind radikal abstrakt. Objektiv betrachtet zeigen sie nichts Figürliches, kein Blatt, keinen Baumstamm. Lockstaedt malt nicht mit dem Pinsel und erschafft dennoch die Illusion von Landschaft.
Christoph Franke findet seit 1987 als autodidaktischer Fotograf Beachtung. Während sein Fokus anfangs auf der Porträtfotografie lag, konzentriert sich sein Blick seit 2005 auf besondere Landschaftsstrukturen. Ihn interessieren Gegensätze und surreale Motive. Licht und Schatten sind eine Voraussetzung der Fotografie. Wenn er kahle Bäume zusätzlich auf den Kopf stellt, verändert das unsere Wahrnehmung. Für die Fotoserie „TreeCrowns“ erhielt Franke zahlreiche Preise wie 2018 den Gold Winner bei den Tokyo International Foto Awards. 2020 installierte er erstmals Großfotos auf Mesh-Gewebe in Bäumen.
31. August, 15 – 16 Uhr
14. September, 11 – 12 Uhr
28. September, 15 – 16 Uhr
12. Oktober, 11 – 12 Uhr
3. September, 10:30 – 15:30 Uhr
Telefonische Anmeldung bis 1. September
Familienführung mit kreativem Gestalten
Sonntag, 21. September, 15 – 16:30 Uhr
Sonntag, 26. Oktober, 11 Uhr
Eintritt 20,00 EUR (inkl. Einführung)
Tickets unter Tel. 08238 3001-0
Sonntag, 9. November, 15 – 16 Uhr
auf Anfrage, Dauer: 60 Minuten