Das Gebäude

Kunst im Bräumeister-Stadel

Das Kunstforum Oberschönenfeld (bis 2024 Schwäbische Galerie) befindet sich im sogenannten Bräumeister-Stadel, einem stattlichen, zweigeschossigen Ziegelbau mit steilem Satteldach. Wie die Gebäude des Museums Oberschönenfeld gehörte dieser Bau einst zur Klosterökonomie. Eine Terrakotta-Tafel an der Südfassade nennt das Jahr 1743. Baumeister war vermutlich Hans Adam Dossenberger, der das Wirtschaftsgebäude anstelle von zwei hölzernen Vorgängerbauten errichtete. Der große Barockbau hatte ursprüngliche viele Funktionen, beherbergte u. a. eine Zimmerei, eine Wagenremise und eine Wagnerei, außerdem eine Dreschscheune und einen Stall für 14 Mastochsen. Der bis heute gebräuchliche Name rührt vom Braumeister Michael Rieger, der für das Kloster gearbeitet hatte und nach der Säkularisation 1803 das Gebäude kaufte. Erst 1910 gelangte der Bräumeister-Stadel wieder in den Besitz der Abtei Oberschönenfeld.

Als die Abtei 1972 ihre Landwirtschaft aufgab, war das Gebäude in einem maroden Zustand. Erste Sicherungsmaßnahmen wurden zwischen 1977 und 1979 vorgenommen. Viele Jahre lang diente der Bräumeister-Stadel dann als Depot für das benachbarte Volkskundemuseum. 2001/02 erfolgte eine zweite Sanierung und die Ertüchtigung der Innenräume. 2003 konnte der historische Stadel seiner neuen musealen Bestimmung übergeben werden. Seither hat hier die zeitgenössische Kunst ihren Platz. Zwei Stockwerke mit einer Ausstellungsfläche von ca. 360 qm bieten optimale Bedingungen für mehrere Wechselausstellungen pro Jahr. Vor allem das offene Sparrendachwerk mit seiner liegenden Stuhlkonstruktion schafft ein einmaliges historisches Ambiente und ermöglicht ganz besondere Ausstellungsgestaltungen.